Was wollen wir?

Aktiver Pazifismus

„Wer die Welt wirklich retten will, diesen kostbaren einzigartigen wunderbaren Planeten, der muss den Hass und den Krieg gründlich verlernen“ 

Antje Vollmer, 
Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages von 1994 – 2005




Foto: Dr. Antje Vollmer 
(Publizistin, Bündnis90/Die Grünen)
Foto: Stephan Röhl, Veranstaltung "25 Jahre Forschungsjournal (Neue) Soziale Bewegungen" in der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin (Creative Commons BY-SA 3.0)

Aktiver Pazifismus zeigt sich in dem Bemühen, Feindbilder und Spaltungsprozesse zu überwinden. Aktiver Pazifismus engagiert sich für Deeskalation und Gewalt­minimierung. Das politische Handeln orientiert sich dabei an einer Friedenslogik, die die Interessen und Bedrohungswahrnehmungen aller Beteiligter berücksichtigt. 
Aktiver Pazifismus setzt sich ein für eine gewaltfreie Konfliktkultur, für allgemeine Abrüstung und ein internationales Gewaltmonopol, für soziale Gerechtig­keit und faire weltweite Zusammenarbeit, sowie für die Funktionsfähigkeit des globalen Ökosystems, um so die Menschheit „vor der Geißel des Krieges zu bewahren“ (UN-Charta). 

Die Grünen und die Gewaltfreiheit

Die Friedensbewegung bildet einen wesent-lichen Wurzelgrund der grünen Parteigründung. Als einer von vier Grundwerten prägte Gewaltfreiheit folglich die An­fänge der grünen Partei. 

Mit Beginn ihrer ersten Regierungsbeteiligung auf Bundesebene im Oktober 1998 mussten Bündnis90/Die Grünen sich sofort mit der sich zuspitzenden Kosovokrise befassen. Die Partei führte quasi stellvertretend für die Gesellschaft eine Debatte über das Spannungsverhältnis zwischen gewaltfreien Grundüberzeugungen und der Option, den befürchteten erneuten Völkermord im ehemaligen Jugoslawien durch ein militärisches Eingreifen zu verhindern. Es galt, unter realpolitischen Bedingungen eine sofort umsetzbare Entscheidung zu treffen. Der Beschluss auf dem Sonderparteitag in Bielefeld im Mai 1999 war aber auch geprägt von dem Bemühen, sich für andere Sachgebiete die gerade erst errungenen Gestaltungschancen des grünen Mitregie­rens zu erhalten. Inhaltlich bedeutete die Parteitagsentscheidung eine Unterordnung der Gewaltfreiheit unter die Menschenrechte, die seitdem die grüne Politik mehr und mehr prägt. 

Andererseits wurde im Grundsatzprogramm von 2002 mit Politik für Gewaltfreiheit eine griffige Formulie­rung gefunden, um weiterhin friedensfördernde Politik und den Auf- und Ausbau entsprechender Strukturen als eine wesentli­che Gestaltungsaufgabe der grünen Partei festzuschreiben. Dieser Ansatz wurde später auch in das Grundsatz­programm von 2020 übernommen.

„Ich rate jedem Grünen, 
sich mit der Geschichte, 
den Methoden und Varianten von Gewaltfreiheit auseinanderzusetzen.

Petra Kellly (1983): 
Um Hoffnung kämpfen. Gewaltfrei in eine grüne Zukunft. Seite 42



Foto: Petra Kelly 1987 im Bundestag, 
Quelle: selbst fotografiert, public domain

Politik für Gewaltfreiheit

„Der Einsatz für eine Kultur der Gewaltfreiheit umfasst als wichtige Querschnittsaufgabe weit mehr als den Bereich der Außenpolitik. (…) 
Ziel bleibt, durch eine Politik für Gewaltfreiheit mittel- und langfristig die politi­sche Institution des Krieges zu überwinden.“

Grundsatz­programm Bündnis 90/ 
Die Grünen 
2020, Absatz 51 

Gewaltfreie Politik setzt ein gewaltfreies gesellschaftliches Bewusstsein voraus.

Gewaltfreie Politik kann des­halb nicht als Regierungsprogramm „von oben“ verordnet werden, sondern muss sich zunächst als gesell­schaftliches Umdenken „von unten“ entwickeln. Politische Entscheidungsmacht kann allerdings Strukturen schaffen, die zivile Konfliktbearbeitung und gewaltfreies Handeln ermöglichen, und diese durch ihre Finanz­entscheidungen stärken. Außerdem kann sie Initiativen für Entspannung und Zusammenarbeit ergreifen und Friedensnarrative prägen. 

Wir wollen in Gesellschaft und Politik eine entsprechende Umorientierung fördern, damit gewaltfreie Konflikttransformation zur Selbst-verständlichkeit wird!

Eine Querschnittsaufgabe

Im Sinne eines aktiven Pazifismus verstehen wir Politik für Gewaltfreiheit als Querschnittsaufgabe. Sie betrifft nicht nur den Bereich „Frieden“ und „Internationales“, sondern auch Politikfelder wie „Handel“ und „Wirt­schaft“, „Bildung“ und „Forschung“, „Gleichberechtigung“ und „Familie“, „Demokratie“ und „Gesellschaft­licher Zusammenhalt“ u.v.m. 

Kollektive Traumata

Zur Prävention von Gewalt gehört die Auseinandersetzung mit Kolonialismus, Rassismus und Patriarchat, deren Folgen bis heute fortwirken. Friedensfördernde Politik bedarf der Bearbeitung kollektiver Traumata sowie der innergesellschaftlichen und zwischenstaatlichen Versöhnung.

Soziale Ungleichheit

Eine wesentliche Voraussetzung für gewaltfreie internationale Politik ist der Abbau der eklatanten wirtschaftlichen Ungleichheit zwischen Arm und Reich auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Faire internationale Handels- und Wirtschaftsbeziehungen sind dafür unumgänglich.

Klimakatastrophe

Ein verantwortungsvoller Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen vermindert die Gefahr gewaltsamer Konflikte und Kriege. Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes dämpfen nicht nur die Folgen der Klimakatastrophe, sondern dienen auch der Krisen- und Kriegsprävention. Der ökologische und nachhaltige Umbau der Wirtschaft fördert gleichzeitig den Frieden.

Die Satzung unseres Vereins

Die Gründungssatzung wurde am 22. April 2023 von 12 Gründungsmitgliedern beschlossen. 

Der Grundkonses unseres Vereins

Der Grundkonsens wurde am 12. Januar 2023  beschlossen. 

Unser Verein

Der Verein gewaltfrei grün e.V. wurde am 22. April 2023 von 12 Gründungsmitgliedern gegründet. 

Kontakt

Sie erreichen uns per Post, per E-Mail und über Handy. 

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